Café Schwarzenberg, 22.30 Uhr

26. April 2002
 

Ich hatte eine Chance dieses Mal.
Man sagt mir: „Er signiert es Ihnen gerne.“
Dies auszunutzen, wäre wohl normal –
Doch ich schleich‘ schüchtern wieder in den Saal
Und schwärme lieber weiter aus der Ferne.

Es ist das altbekannte Phänomen:
Die Angst, mir meine Träume zu zerstören.
Ich möcht‘ ihn weiterhin als Wunder sehn;
Doch hätte ich als Mensch ihn vor mir stehn,
Könnt‘ er mich sicher nicht mehr so betören.

So kehr‘ ich später im Kaffeehaus ein,
Den Seelenmüll in Rotwein zu ertränken.
Hier schwindet rasch der Feigheit üble Pein.
Und ihm zu danken (und wohl auch dem Wein),
Ist immerhin, mir dies Gedicht zu schenken.
 
 

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