Unerfüllte Liebe

Warum ich ihn liebe? Ach, fragt mich das nicht!
Ich weiß ja selbst nur, was mir flüstert das Herz:
Das Glück trägt durch ihn ein ganz neues Gesicht,
Doch auch der verzweifelte, bittere Schmerz.

Er macht mich vergessen mein Elend und Leid,
Verzaubert mein Leben, versüßt meine Zeit.
Durch ihn wird selbst Finsternis freundlich und licht
Und auch noch das häßlichste Wort zum Gedicht.
Solang‘ er mir nah ist, hat keinen Bestand
Die Schwermut, und Trauer ist gänzlich verbannt.

Doch nah ist er selten. Und, ach! allzu oft
Hab ich schon voll Sehnsucht vergebens gehofft.
Nur eine Sekunde! Ein Blick nur, ein Wort!
Umsonst – er ist fort. Und welch trostloser Ort
Ist nun, wo ich eben noch Seligkeit fand –
Als habe die Welt niemals Freude gekannt.

Von himmelhoch jauchzend nach todesbetrübt:
So wird es wohl gehn, bis das Herz daran bricht.
Doch nie wird er wissen, wie ich ihn geliebt ...
Warum also lieb‘ ich? Ach, fragt es mich nicht.

Dezember 2001
 
 

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