Ode an meine Heimatstadt

Oh, Stadt am Rhein! Wer findet, du seist häßlich,
Der kennt all deine wahren Werte nicht.
Nun gut: um dir zu widmen ein Gedicht,
Ist etwas Heimatliebe unerläßlich.

Manch einer nennt dich „Klein Paris“ – doch jener
Sieht nur den Hochmut, nicht den echten Glanz.
Du schmückst dich zwar mit Modefirlefanz,
Doch macht dich das nicht unbedingt viel schöner.

Nein, deine vielen Schätze sind ganz eigen
Und haben nichts zu tun mit Stolz und Ruhm
(Auch nicht mit Feindschaft und Rivalentum,
Wozu – mit Blick nach Süden – manche neigen).

Sie zeigen sich an einem Sommerabend,
Wenn alle deine Lindenbäume blühn
Und deine Parks, Oasen voller Grün,
Die Dämmerung durchduften, Herzen labend.

Sie sind zu  spüren auf den Uferwiesen
Entlang des Stroms, wo, mitten in der Stadt,
Die Hektik dennoch keine Chance hat
Und jeder Streß verweht in frischen Brisen.

Vielleicht am besten kann man sie erleben,
Wenn man ihm folgt, dem mächtig ruhigen Lauf,
Von Benrath bis nach Kaiserswerth hinauf:
Ist doch durch ihn die Seele dir gegeben.

So hast du mir dein Wunder offenbart, dich
Für immer unvergeßlich mir gemacht.
Denn meiner Jugend Glück hab ich verbracht
In dir – und dadurch bist du einzigartig.

August 2001/Juli 2002
 
 

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