Eine ernstgemeinte Entschuldigung

Ich hab dich abgewiesen, Berlin;
Nimm’s nicht persönlich.
Du bist ja, wie mir immer schon schien,
Durchaus versöhnlich.

Drum denk nun nicht, ich möge dich nicht!
Gar keine Frage:
Ich sähe dein berühmtes Gesicht
Gern alle Tage.

Und trotzdem laß ich dich nun zurück
(Wenn auch nicht gerne);
Ich dachte mir, ich such mal mein Glück
In weiterer Ferne.

Dort werd ich viel erleben und viel
Gescheiter werden
(Na ja, vielleicht). Dort krieg ich Profil
(Und Heimwehbeschwerden).

Doch halt ich dir, Berlin, ist doch klar,
Auch immer die Treue,
Und du bist’s, mit am meisten sogar,
Auf die ich mich freue.

Denn wenn’s mir an Erfahrung dann reicht,
Siehst du mich wieder:
Dann lasse ich, für immer vielleicht,
In dir mich nieder.

Januar 2003
 
 

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